Dialog Rind Schwein
Umweltbundesamt fordert Tierbestandsreduzierung
Die Erzeugung von Lebensmitteln ist mit Klima schädlichen Emissionen verbunden, auch die Tierhaltung. Sie trägt lt. Umweltbundesamt zu rd. 3 %1) an den gesamten deutschen Emissionen] (762 Mio t C02e) bei. Das ist beachtlich, sollte aber nicht beunruhigen, schließlich handelt es sich Dank Photosynthese um regenerative C02-Kreisläufe und die Tierhaltung, insbesondere die Rinderhaltung kann im Fall einer Weidenutzung erheblich zur C02-Fixierung beitragen. Abgesehen davon, dass nur Wiederkäuer zu den Nutztieren gehören, die biologisch hochwertiges Nahrungsprotein für die menschliche Ernährung erzeugen und im günstigsten Fall dafür sogar weniger Pflanzenprotein benötigen.
Wissenschaftler kommen daher zu Recht zu dem Ergebnis, dass eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung ohne Tierhaltung derzeit kaum denkbar ist. Trotzdem glaubt das Umweltbundesamt, dass die Tierhaltung um 50 % reduziert werden müsse. Prof. Breunig, Agrarökomom an der Hochschule Weihenstefan - Triesdorf reagierte prompt und machte den Präsidenten auf die Folgen einer Tierhaltungsverlagerung aufmerksam.
1) Landwirtschaft insgesamt 7,2 %, (54,9 Mio t C02e), davon 33,9 % aus der Tierhaltung = 18,6 Mio t C02e, davon Rinderhaltung rd. 70 % = 13 Mio t C02e
Tierwohl – in Theorie und Praxis
Im Jahr 2009 hat die promovierte Agrarwissenschaftlerin Kirsten Kemmerling mit ihrer Schwester Heike, einer Diplom-Geografin, den elterlichen Betrieb übernommen. Die Spielberg-Holsteins GbR bewirtschaftet heute 26 Hektar Grünland, 9 Hektar Ackerland und 1,5 Hektar Wald. Der Tierbestand umfasst 43 schwarz- und rotbunte Holstein Kühe mit Nachzucht sowie zwei Braunviehkühe mit Nachzucht. Eine Besonderheit des Betriebs ist die Milchleistung. Sie liegt mit durchschnittlich 10.900 kg Milch pro Kuh und Jahr deutlich über dem Durchschnitt in Deutschland, der für das Jahr 2020 mit 8.457 kg berechnet wurde.
DIALOG MILCH hat Frau Dr. Kirsten Kemmerling im bergischen Much besucht.
StadtLandKuh – Der Podcast
Beim Podcast StadtLandKuh lässt Milchland Niedersachsen einen jungen Stadtmenschen auf Bauernhöfe los. Jede Episode ein neuer Hof, jeder Hof eine neue Challenge. Ob es nun darum geht, den Cowboy in sich zu entdecken oder das stärkste Gras anzubauen: Hochmotiviert, aber planlos, stellt sich der Städter Timo mutig dem Landleben. Was an Fähigkeiten fehlt, wird durch Sprüche wettgemacht. Dabei lernt er neben eigenen Grenzen auch Land und Leute kennen und mistet ganz nebenbei ein paar Klischees im Kopf aus.
Ein Podcast, der Spaß und neugierig macht.
Die Nährstoffdichte ist entscheidend, wenn man Emissionen von Lebensmitteln vergleichen will
Die Ökobilanz (engl. LCA – Life Cycle Assessment) stellt eine Analyse der Umweltwirkungen von Produkten, Verfahren oder Dienstleistungen entlang des gesamten Lebenswegs von der Wiege bis zur Bahre
dar. Sie wurde erstmals in der technischen Industrie verwendet und fand später auch Eingang in der Lebensmittelindustrie und der Landwirtschaft. Das Problem dabei ist: hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Während man in der fossilen Industrie ein Vergleich von Emissionen bezogen auf das Gewicht oder das Volumen durchaus Sinn macht, taugt es für die biologische
Lebensmittelindustrie überhaupt nicht. Landwirte erzeugen entweder sehr Kalorien (Kartoffeln) oder Protein haltige Lebensmittel (Linsen, Erbsen, Fleisch, Eier) an, die sehr unterschiedlich den Nährstoffbedarf eines Menschen decken. Und natürlich gibt es auch Nahrungsmittel, die sowohl Kalorien, als auch Protein enthalten, sich aber u.U. hinsichtlich ihrer Bioverfügbarkeit unterscheiden. Wissenschaftler plädieren daher dafür, diese Aspekte bei einem Emissionsvergleich von Lebensmitteln zu berücksichtigen.
Höhere Nährstoffdichte: klarer Pluspunkt für Milch!
Der wachsende Hype um Hafer-, Soja- oder Mandeldrinks sorgt für Bewegung in den Regalen für Molkereiprodukte. Nicht wenige Verbraucher sind davon über-zeugt, der Umwelt etwas Gutes zu tun, wenn sie auf tierische Erzeugnisse wie etwa Milch verzichten. Und tatsächlich: Ein bewusster Umgang mit unserer Er-nährung ist gut! Dabei sollten aber die wissenschaftlichen Fakten berücksichtigt werden, und die sprechen auch aus Umweltsicht tatsächlich für die Milch.
Die Bedeutung von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln für Umwelt und Ernährungssicherheit in Deutschland
Der Ernährungswissenschaftler Dr. Malte Rubach geht in seinem LinkedIn-Kanal der Frage nach, ob die Erzeugung tierischer Lebensmittel tatsächlich Ressourcen verschwendet und ob sich eine internationale Durchschnittsbewertung auf den Lebensmittelverzehr in Deutschland übertragen lässt. Der Experte kommt für Deutschland zu anderen Ergebnissen, als man sie in den Medien liest. Rubach befürchtet, dass eine starke Reduzierung oder gar Abschaffung von Lebensmitteln tierischer Lebensmittel Nachteile hat, wie z.B.
- Verlust an Wirtschaftsdünger, bei Knappheit an Mineraldünger
- Protein- und Kalorienlücke für die humane Ernährung, sowie für Mikronährstoffe
- erhöhter Abhängigkeit von Importen aus dem Ausland und damit erhöhter Ernährungsunsicherheit.
Vitamine als Nahrungsergänzungsmittel bei Mischköstlern überflüssig
BfR - Vitamine von A bis K: Sie stärken unser Immunsystem, fördern den Aufbau von Zellen, Knochen und Zähnen und sind unverzichtbar für viele Körperfunktionen.
Bei gesunden Menschen, die sich abwechslungsreich ernähren, ist eine Unterversorgung mit Vitaminen sehr selten. Vielmehr steigt das gesundheitliche Risiko einer Überversorgung, nimmt man hoch dosierte Vitamine ohne ärztliche Empfehlung ein. Nahrungsergänzungsmittel unterliegen als Lebensmittel keiner Zulassungspflicht für den deutschen Markt. Die Gesundheit dürfen sie dennoch nicht gefährden – die Verantwortung dafür tragen die Lebensmittelunternehmen. Bislang ist dabei lediglich unverbindlich geregelt, wie hoch der Gehalt von Vitaminen in Nahrungsergänzungsmitteln maximal sein sollte. Als Basis für künftige gesetzliche Regelungen auf EU-Ebene hat das BfR Empfehlungen für Höchstmengen von Vitaminen in Nahrungsergänzungsmitteln herausgegeben
Laborfleisch ist keine Alternative zum „Winning Team“ – Pflanzenbau und Nutztierhaltung
Die Rinderhaltung und der Fleischverzehr stehen häufig im Zentrum der Kritik, wenn es um den Klimaschutz geht. Dabei wird vergessen, dass der Anteil der Emissionen aus der deutschen Rinderhaltung an den deutschen Gesamtemissionen weniger als 3,5 % beträgt und ein Fleischverzicht in Deutschland allenfalls marginale Auswirkungen auf das Weltklima hätte. Als Alternative werden Nachbauprodukte aus Pflanzen oder Laborfleisch beworben. Derzeit hat Laborfleisch noch keine Zulassung innerhalb der Europäischen Union. Es könnte aber, glaubt man den Befürwortern dieser Fleischalternative, eine echte Alternative zu natürlich gewachsenem Muskeleiweiß werden. Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München (TUM) ist davon nicht überzeugt.
Warum rotes Fleisch ernährungsphysiologisch vorteilhaft ist
Rotes Fleisch ist eine bessere Proteinquelle als eine verarbeitete pflanzliche Alternative, so das Ergebnis einer Studie zweier neuseeländischer Universitäten. Die Ergebnisse einer klinischen Studie am Menschen zeigen, dass Fleisch im Vergleich zu einer pflanzlichen Alternative mehr essenzielle Proteinbausteine liefert. Die Studie wurde in Zusammenarbeit zwischen Forschern von AgResearch, der University of Auckland, der Massey University und dem Riddet Institute durchgeführt. Die vierstufige Studie untersuchte die Vorteile des Verzehrs von Rind- und Lammfleisch aus Weidehaltung für die Gesundheit und das Wohlbefinden im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung im Vergleich zu Rindfleisch aus Getreideverarbeitung oder einer pflanzlichen Alternative.
Tiere, Methan und Klimawandel werden zum Inhalt einer narrativen Politik
Der Zusammenhang zwischen Viehhaltung und Treibhausgasemissionen ist Gegenstand zahlreicher globaler Bewertungen und vieler öffentlicher und politischer Kommentare. Allzu oft führt dies zu Missverständnissen, die auf einem unzureichenden Verständnis sowohl der Auswirkungen als auch der Vorteile verschiedener Systeme der Tierproduktion beruhen. Dabei gibt es zu dem Thema zahlreiche umfassende, evidenzbasierte Untersuchungen (z. B. Alibés et al., 2020; Herrero et al., 2016, 2009; Paul et al., 2020; Rivera-Ferre et al., 2016). Häufig ist das Narrativ vorherrschend, dass für eine umfassende Umstellung der Ernährung zur Reduzierung des Fleisch- und Milchkonsums und eine Verringerung der Viehzucht weltweit plädiert; angeblich würden daduch Flächen für Naturschutzzwecke und die Wiederbegrünung frei. Das muss differenziert betrachtet werden, wie der vorliegende Artikel zeigt.