Dialog Rind Schwein

22.07.2021

Tierfütterung – Nutzung nährstoffreicher Nebenprodukte

Nebenprodukte Tierernährung

Bei der Herstellung von Lebensmitteln fallen qualitativ hochwertige Produkte an, die nicht direkt für die menschliche Ernährung verwendet werden können. Über 80 % der pflanzlichen Agrarprodukte sind für den Menschen nicht essbar. Neben Produkten mit Schönheitsfehlern oder falscher Etikettierung spielen hierbei auch für Menschen unverdauliche Produkte eine wichtige Rolle. Besonders Wiederkäuer sind deshalb von Bedeutung, denn sie können aufgrund ihres mehrteiligen Magens viele dieser Produkte verwerten. Somit trägt die Tierhaltung dazu bei, eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu schaffen, in der die Ressourcen möglichst vollständig und effizient genutzt werden können. Ohne sie wäre eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung heute nicht möglich.

 
19.07.2021

Afrikanische Schweinepest: Keine Gefahr für Verbraucherinnen und Verbraucher

Die am 15. Juli 2021 erstmals in Deutschland bei Hausschweinen festgestellte Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt für den Menschen keine Gesundheitsgefahr dar. Der Erreger der ASP ist nicht auf den Menschen übertragbar, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Weder vom direkten Kontakt mit kranken Tieren noch vom Verzehr von Lebensmitteln, die von infizierten Haus- oder Wildschweinen stammen, geht ein Risiko für die Gesundheit aus.

 
14.07.2021

Vorschläge der EU-Kommission zum Klimaschutz ohne realistisches Ziel

Heute hat die EU-Kommission Vorschläge für die Klimaschutzpolitik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft und der Landnutzung vorgelegt. Dazu erklärt Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes: Die Land- und Forstwirtschaft will deutlich mehr zum Klimaschutz beitragen, aber es mangelt an konkreten Instrumenten und realistischen Zielen bei den Vorschlägen der EU-Kommission. Bei der Nahrungsmittelerzeugung werden jedoch manche Emissionen unvermeidbar bleiben. Die vorgesehenen Ziele für Kohlenstoffsenken sind wegen des bereits eingetretenen Klimastresses im Wald voraussichtlich nicht erreichbar. Es müssen auch noch konkrete Geschäftsmodelle für ein ‚Carbon Farming‘, also den gezielten Humusaufbau im Boden entwickelt werden. Um Klimaneutralität erreichen zu können, ist aus unserer Sicht ein gesamtwirtschaftlicher Ansatz für Kohlenstoffsenken und deren Inwertsetzung erforderlich. Im Bereich der Emissionen muss für Methan aus der Tierhaltung dringend eine Neubewertung seiner Wirkungsweise als kurzlebiges Treibhausgas erfolgen.

 
09.07.2021

"Ein Kilo „veganes“ Lebensmittel erzeugt vier Kilo nicht-essbare Biomasse"

Auf den Feldern wächst nicht einfach nur das Getreidekorn, das wir mahlen und zu Backwaren verarbeiten können, sondern immer eine ganze Pflanze, von der wir Menschen nur einen kleinen Teil nutzen, erinnert Prof. Dr. Dr. habil. Wilhelm Windisch im Interview mit der Zeitschrift Der Hoftierarzt. Da zusätzlich nicht für die menschliche Ernährung nutzbare Pflanzen als Zwischenkulturen angebaut werden müssten, könne man sich als Faustformel merken: ein Kilo veganes Lebensmittel erzeugt vier Kilo nicht-essbare Biomasse. Zusätzlich zu den Reststoffen, die in Mühlen, Brauereien oder in der Ölherstellung anfallen, werden Koppelprodukte wie z.B. Rapsextraktionsschrote erzeugt, die derzeit nur über den Tierdarm veredelt und der menschlichen Ernährung in Form von Milch, Eiern oder biologisch hochwertiges Protein zur Verfügung gestellt werden kann. Eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung sei daher derzeit ohne Tierhaltung nicht denkbar.

 
09.07.2021

Nachhaltige Landwirtschaft: auf den Standpunkt kommt es an

3 Säulen Der Nachhaltigkeit

Spätestens seit den 2015 veröffentlichten Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen (UN) ist der komplexe Begriff 'Nachhaltigkeit' ein fester Bestandteil der politischen Kommunikation, erinnert der promovierte Agrarwissenschaftler Jürgen Struck in einem Gastbeitrag für die Konrad-Adenauerstiftung am 28. Mai 2021 zum Thema: Landwirtschaft und Nachhaltigkkeit - Acker oder Brache. Leider kommt es je nach Versorgungsniveau des Betrachters zu gänzlich unterschiedlichen Forderungen an die Landwirtschaft. Während man in Deutschland eine minder produktive Wirtschaftsweise als ideale Wirtschaftsform, möglichst in Form des Ökolandbaus, als Nachhaltigkeitsziel wünscht, stehen für die UN folgende Ziele im Vordergrund: Armut und Hunger beseitigen, Bildung sowie Gleichstellung der Geschlechter. Unterschiedlicher könnten die Wünsche kaum sein. Dabei sind produktive Gunststandorte wie Deutschland gefordert, sich mehr an der Welternährung zu beteiligen. Umwelteffekte dürfen durch eine Extensivierung nicht ausgelagert werden.

 
08.07.2021

Menschliches Leben ist ohne Emissionen nicht möglich - Deutsche emittieren mehr als die Landwirtschaft

Treibhausgasemissionen nach Branchen

Ein Mensch stößt pro Jahr je nach Gewicht und körperlicher Belastung zwischen 128 und 2040 kg C02 aus (CO2ONLINE, 2021). Nimmt man als Mittelwert eine Menge von 1100 kg je Mensch und Jahr an, dann emittieren die rund 83 Mio. Einwohner Deutschlands gegenwärtig jährlich eine CO2-Menge von rund 91,3 Mio. t. Der Konsum ist hierbei noch nicht berücksichtigt. Die Emissionen der deutschen Landwirtschaft betrugen 2020 rd. 68,7 Mio. t C02-Äquivalente. Dies geht aus Berechnungen hervor, die Prof. em. Dr. Friedrich Kuhlmann soeben in Berichte über Landwirtschaft zum Thema Landwirtschaft und Klimawandel: Stimmt die Rechnung? veröffentlicht hat. Der Wissenschaftler hat in dem Bericht auch die menschlichen Methanemissionen geschätzt. Das sollen täglich rd. 0,6 Liter Methan (CH4 - DEUTSCH-TO-GO, 2021) oder 0,219 m3 pro Jahr sein. Bei einer Dichte des Gases von 0,72 kg/m3 – 0,158 kg emittiert die deutsche Bevölkerung rund 13.100 t/a Methan Gas oder ca. 327,85 Gg/a CO2-eq. Das sind 327.850 Tonnen - ist also marginal.

Sein Artikel wurde mittlerweile vom Thünen-Institut kommentiert.

 
02.07.2021

Berichte über Landwirtschaft mit neuer Publikation zum Thema "Landwirtschaft und Klimawandel"

Anteil Rinderhaltung Am Globalen CO2 Ausstoß

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat in seiner Zeitschrift für Agrarpolitik und Landwirtschaft eine neue Publikationen zum Thema Landwirtschaft und Klimawandel: Stimmt die Rechnung? veröffentlicht. Die beiden zentralen Aussagen des Beitrags sind:

  • Die Landwirtschaft ist nicht der Klimakiller wie von verschiedenen Seiten immer wieder gesagt wird.
  • Es ist völlig unerheblich, ob viel oder wenig Fleisch gegessen und Milch getrunken wird. Die Klimaerwärmung wird dadurch weder beschleunigt noch verzögert.
 
02.07.2021

Antibiotikaverschreibungen in der Veterinärmedizin sinken weiter

Antibiotikaeinsatz Vergleich Mensch Tier

EFSA – Der Einsatz von Antibiotika ist zurückgegangen und bei zur Lebensmittelerzeugung genutzten Tieren erstmals geringer als beim Menschen. Dies geht aus dem neuesten Bericht hervor, den die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) veröffentlicht haben.
Der auf dem Konzept Eine Gesundheit beruhende Bericht der drei EU-Agenturen enthält Daten zum Antibiotikaverbrauch und der Entwicklung von Antibiotikaresistenzen in Europa im Zeitraum von 2016 bis 2018.

 
30.06.2021

Sachstand zu Hormonen in der Milch

Milch als essentieller Bestandteil der Ernährung wird vereinzelt, z. B. im Internet oder in nicht-wissenschaftlichen Artikeln, kritisch betrachtet. Als Grund dafür werden angeblich hohe Konzentrationen an Hormonen in der Milch genannt. Der Milchindustrieverband (MIV) bietet einen wisschaftlichen Überblick zum Thema.

 
30.06.2021

Welche Auswirkungen hat Milch für die Gesundheit?

Diverse wissenschaftliche Untersuchungen beschäftigen sich mit dem Verzehr von Milch und Milchprodukten. Die Mehrheit der aktuellen Ernährungsrichtlinien schließt Milchprodukte als Teil einer gesunden Ernährung ein. Jedoch steht auch die Frage nach potentiellen nachteiligen Gesundheitsauswirkungen im Raum, beispielsweise Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und bestimmte Krebsarten. Dazu wurden die Ergebnisse von insgesamt 27 multinationalen Studien ausgewertet. Die International Dairy Federation zeigt in ihrer Auswertung, dass die überwiegende Mehrheit der ausgewerteten Studien nicht für einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milch und Milchprodukten und einer erhöhten Sterblichkeit spricht.