Dialog Rind Schwein

31.08.2021

Mit Futter und Zucht Methanemission der Kuh vermindern

Effiziente Milchproduktion Und Methan

Dieses Thema stand im Mittelpunkt eines Workshops anlässlich der 75. Jahrestagung der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie (GfE) im März 2021. Unterschiedliche Methanemissionen, die bei gleicher Fütterung und Leistung zu beobachten sind, werden zum Teil vom Erbgut – der Genetik – der Kühe bestimmt. Allerdings arbeitet die Wissenschaft derzeit noch an der Frage, ob die Zusammensetzung der verdauungsrelevanten Mikroorganismen im Pansen der Wiederkäuer, das sogenannte Mikrobiom, stärker züchterisch bearbeitet werden kann, und welche Zuchtstrategie dabei gegebenenfalls die größten Erfolge verspricht. Die möglichen Maßnahmen zur Steuerung der Methanemission durch die Fütterung scheinen vielfältig. Allerdings variieren die Effizienz, der Preis und die Nebenwirkungen, insbesondere auf die Leistung stark.

 
31.08.2021

Influencer zum Realitäts-Check beim Milchbauern

Insgesamt vier Influencer haben einen Milchbauernhof für das Projekt blindfolded erkundet. Die dabei entstandenen drei jeweils fast halbstündigen Videos sind auf den Social Media-Kanälen von Milchland Niedersachsen zu finden. Innerhalb der ersten Woche wurden die Filme bereits nahezu 80.000 Mal aufgerufen. Die Milchwirtschaft wird oftmals zu wenig differenziert dargestellt und wir Menschen neigen dazu, vornehmlich die negativen Bilder im Kopf zu speichern. Wir möchten zeigen, dass die breite Realität anders aussieht und haben dafür sozusagen vier neutrale Beobachter auf den Weg geschickt, erklärt Claudia Renner von der Öffentlichkeitsplattform Milchland Niedersachsen. Kritisches Hinterfragen ist von uns dabei unbedingt erwünscht, denn wir möchten einen Dialog mit den Verbrauchern. Auf dem Instagram-Kanal Milchland Niedersachen wird zusätzlich Behind-the-scenes-Material veröffentlicht. Schirmherrin der Aktion ist die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN).

 
25.08.2021

Ernährungsphysiologische Auswirkungen und potenzielle Fallstricke beim Wechsel von tierischen zu pflanzlichen Lebensmitteln

Das Interesse an einer pflanzenbasierten Ernährungsweise stößt bei Verbrauchern auf wachsendes Interesse. Dies hat bei den Herstellern zur Entwicklung neuer pflanzlicher Fleischalternativen (PBMA) geführt, die als nachhaltig und gesundheitsfördernd angepriesen werden. Es bleibt jedoch unklar, ob diese neuen pflanzlichen Fleischalternativen, die tierische Lebensmittel ersetzen sollen, die gleichen nachgewiesenen ernährungsphysiologischen Vorteile bieten wie die traditionelle Mischkost. In ihrer wissenschaftlichen Studie haben die Autoren eine omnivore Referenzdiät anhand von NHANES-Daten modelliert und mit Diäten verglichen, bei denen tierische Produkte in der Referenzdiät entweder durch traditionelle oder neuartige pflanzliche Lebensmittel ersetzt wurden. Die Fallstudie zeigt, dass für den uninformierten Verbraucher die Gefahr besteht, bei der Auswahl pflanzlicher Ersatzstoffe unbeabsichtigt mehr gesundheitsrelevante Nährstoffe wie Fett, Natrium und Zucker aufzunehmen und gleichzeitig die Nährstoffdichte der Ernährung zu verringern. Die jüngsten Innovationen der Hersteller im Bereich der pflanzlichen Ersatzprodukte konzentrierten sich eher auf die organoleptischen Eigenschaften (Textur, Geschmack und Aussehen) und die Formate (Nuggets und Burger) als auf die Entwicklung innovativer Wege zur Verbesserung der Nährstoffdichte von pflanzlichen Lebensmitteln und zur Gewährleistung eines ausgewogenen Nährstoffprofils, das dem von Produkten tierischen Ursprungs entspricht.

 
23.08.2021

Flüssiger Wirtschaftsdünger wird immer emissionsschonender ausgebracht

39 Gülle Abdeckung Nährstoffbedarf

Der Anteil des flüssigen Wirtschaftsdüngers, der in der Landwirtschaft emissionsmindernd ausgebracht wird, ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der endgültigen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung 2020 mitteilt, wurden im Zeitraum März 2019 bis Februar 2020 in Deutschland von 188 Millionen Kubikmetern flüssigem Wirtschaftsdünger knapp zwei Drittel (65 %) mit emissionsmindernder Technik ausgebracht. Zehn Jahre zuvor hatte der Anteil bei gleichbleibender Ausbringungsmenge (190 Millionen Kubikmeter) noch bei 31 % gelegen.

Der Einsatz von Wirtschaftsdünger schont natürliche Ressourcen, er schließt den Nährstoffkreislauf und spart Energie. In Deutschland stammt nur die Hälfte der benötigten Pflanzennährstoffe stammt aus Wirtschaftsdung.

 
05.08.2021

BZL startet neues Video-Format „Landwirtschaft für Anfänger“

Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) startet mit der Reihe Landwirtschaft für Anfänger ein neues Videoangebot auf YouTube speziell für Verbraucherinnen und Verbraucher, die an landwirtschaftlichen Themen interessiert sind. Das Format zeigt ganz normale Landwirtinnen und Landwirte, die erzählen, wie sie ihre Arbeit machen und welche Probleme dabei zu bewältigen sind. Sie reflektieren ihre Arbeit und sind oft frühzeitige Anwender von landwirtschaftlichen Methoden, die umweltfreundlicher und nachhaltiger als bisherige Praktiken sind. Dennoch müssen sie wirtschaftlich arbeiten, um Geld zu verdienen. Die daraus entstehenden Abwägungsprozesse oder Kompromisse werden in authentischen Kurzfilmen dargestellt. Im ersten Video erklärt ein Landwirt, wie er Pflanzenschutzmittel einsetzt. Weitere Videos aus der Reihe sind in Planung.

 
05.08.2021

Entwicklungen und Treiber für das Qualitätsmerkmal Tierwohl in Wertschöpfungsketten der Agrar- und Ernährungswirtschaft

Allen Wirtschaftsakteuren, die an der Erzeugung, Verarbeitung und dem Handel mit Lebensmitteln beteiligt sind, ist inzwischen bewusst, dass sie für mehr Tierwohl gemeinsam Verantwortung übernehmen müssen. Dennoch konzentrieren sich die Mehrzahl der geforderten Maßnahmen und Investitionen zum Wohl der Tiere auf den landwirtschaftlichen Betrieb. Seit einigen Jahren diskutieren Interessengruppen aus der Agrar- und Ernährungsbranche, aus Tierschutzverbänden, aus der Wissenschaft sowie Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung darüber, wie in Zukunft landwirtschaftliche Tiere gehalten und vermarktet werden sollten. Dies ist häufig mit Zielkonflikten zwischen ökonomischen, tierethischen und ökologischen Aspekten sowie wenig Planungssicherheit für die nächsten Jahre verbunden. Ein Autorenteam aus dem International FoodNetCenter der Universität Bonn und der Education and Qualifikation Alliance SCE (EQA) hat im Rahmen einer umfassenden Literaturanalyse die Entwicklungen in der Diskussion um die Transformation der Nutztierhaltung zu einem 50-seitigen Band Wissen-Kompakt mit dem Titel "Entwicklungen und Treiber für das Qualitätsmerkmal Tierwohl in Wertschöpfungsketten der Agrar- und Ernährungswirtschaft zusammengefasst. Dabei handelt es sich um die Ergebnisse einer Anforderungsanalyse im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des EIP.NRW-Projekts GeTie Gemeinschaftsleistung Tierwohl. Das Werk steht zum kostenlosen Download zur Verfügung.

 
22.07.2021

Optimale Nährstoffverfügbarkeit macht Fleisch zu einem wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen Mischkost

Rindfleisch Ist Ein Wertvoller Nährstofflieferant

Rindfleisch ist eine wertvolle Komponente für die menschliche Ernährung. Bereits 100 g Rindfleisch versorgen den Körper zu einem hohen Anteil mit essentiellen Nährstoffen. Es enthält hochwertiges Eiweiß, lebenswichtige Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Besonders der Gehalt an hochwertigem Protein und essentiellen Aminosäuren macht Rindfleisch für die menschliche Ernährung so wertvoll. Betrachtet man den Tagesbedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen, decken 100 g Rindfleisch über 50 % des täglichen Proteinbedarfs. Der Tagesbedarf einiger essentieller Aminosäuren, den Grundbausteinen des Proteins, ist mit dem Verzehr von 100 g Rindfleisch sogar bereits vollständig gedeckt. Gleichzeitig hat Rindfleisch einen sehr geringen Fettgehalt. Auch andere Nährstoffe, wie beispielsweise die Vitamine B6 und B12 sowie wichtige Mineralien und Spurenelemente, kommen im Fleisch in direkt verwertbarer Form vor. Die optimale Bioverfügbarkeit der Nährstoffe macht Fleisch zu einem wichtigen Bestandteil einer ausgewogenen Mischkost.

 
22.07.2021

Tierfütterung – Nutzung nährstoffreicher Nebenprodukte

Nebenprodukte Tierernährung

Bei der Herstellung von Lebensmitteln fallen qualitativ hochwertige Produkte an, die nicht direkt für die menschliche Ernährung verwendet werden können. Über 80 % der pflanzlichen Agrarprodukte sind für den Menschen nicht essbar. Neben Produkten mit Schönheitsfehlern oder falscher Etikettierung spielen hierbei auch für Menschen unverdauliche Produkte eine wichtige Rolle. Besonders Wiederkäuer sind deshalb von Bedeutung, denn sie können aufgrund ihres mehrteiligen Magens viele dieser Produkte verwerten. Somit trägt die Tierhaltung dazu bei, eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu schaffen, in der die Ressourcen möglichst vollständig und effizient genutzt werden können. Ohne sie wäre eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung heute nicht möglich.

 
19.07.2021

Afrikanische Schweinepest: Keine Gefahr für Verbraucherinnen und Verbraucher

Die am 15. Juli 2021 erstmals in Deutschland bei Hausschweinen festgestellte Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt für den Menschen keine Gesundheitsgefahr dar. Der Erreger der ASP ist nicht auf den Menschen übertragbar, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Weder vom direkten Kontakt mit kranken Tieren noch vom Verzehr von Lebensmitteln, die von infizierten Haus- oder Wildschweinen stammen, geht ein Risiko für die Gesundheit aus.

 
14.07.2021

Vorschläge der EU-Kommission zum Klimaschutz ohne realistisches Ziel

Heute hat die EU-Kommission Vorschläge für die Klimaschutzpolitik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft und der Landnutzung vorgelegt. Dazu erklärt Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes: Die Land- und Forstwirtschaft will deutlich mehr zum Klimaschutz beitragen, aber es mangelt an konkreten Instrumenten und realistischen Zielen bei den Vorschlägen der EU-Kommission. Bei der Nahrungsmittelerzeugung werden jedoch manche Emissionen unvermeidbar bleiben. Die vorgesehenen Ziele für Kohlenstoffsenken sind wegen des bereits eingetretenen Klimastresses im Wald voraussichtlich nicht erreichbar. Es müssen auch noch konkrete Geschäftsmodelle für ein ‚Carbon Farming‘, also den gezielten Humusaufbau im Boden entwickelt werden. Um Klimaneutralität erreichen zu können, ist aus unserer Sicht ein gesamtwirtschaftlicher Ansatz für Kohlenstoffsenken und deren Inwertsetzung erforderlich. Im Bereich der Emissionen muss für Methan aus der Tierhaltung dringend eine Neubewertung seiner Wirkungsweise als kurzlebiges Treibhausgas erfolgen.