BRS News
36. Bundeswettbewerb Melken wird auf 2021 verschoben
Die DLG e.V., der Veranstaltungspartner, die Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung Hofgut Neumühle und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nehmen die Entwicklung rund um das Corona-Virus (Covid-19) sehr ernst. In enger Abstimmung mit den zuständigen Gesundheitsbehörden und dem BMEL und nach eingehender Prüfung wurde am 16. März 2020 die Entscheidung getroffen, die Durchführung des Bundeswettbewerbes Melken 2020, der vom 19. bis 23. April 2020 geplant war, um ca. ein Jahr, d.h. voraussichtlich auf den 18. bis 22. April 2021 zu verschieben.
Sachsen: Schutzzaun gegen ASP steht
Im Januar hatte das Bundesland Sachsen entschieden, eine Wildbarriere an der gesamten Grenze zu Polen zu ziehen und somit die Gefahr einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) durch Schwarzwild zu verringern. Die Kosten für die nun fertig gestellte 128 Kilometer lange Barriere beliefen sich auf rund 250.000 Euro. Die Wildschweinbarriere ist eine von verschiedenen ASP-Präventionsmaßnahmen in Sachsen. Der Zaun besteht aus einem 75 cm hohem Elektronetz mit Flatterband und Duftkomponente und soll so Wildschweine in ihrem natürlichen Wanderungsverhalten beeinflussen, berichtet das Sachsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Tierseuche war zuletzt am 21. Januar bei einem toten Wildschwein auf polnischem Gebiet zwölf Kilometer vor der deutschen Grenze festgestellt worden. Deutschland stimmt alle Maßnahmen zum Schutz vor der Einschleppung der ASP eng mit den polnischen Behörden ab.
Europa ist führend bei Tierwohl und Tierschutz
Große globale Unterschiede sind in der Art und Weise zu erkennen, wie mit Tieren umgegangen wird. In einer siebenstufigen Rangliste, A
bis G
, der Tierschutzorganisation World AnimalProtection (API) wurden in 50 Ländern die Tierschutzstandards und deren Einhaltung untersucht, berichtet die Inernetseite fleischwirtschaft
. Neben der nationalen Gesetzgebung basierte die Einstufung auf dem allgemeinen Bewusstsein für Tierschutzfragen, der politischen Unterstützung für nationale und internationale Tierschutznormen für Haus-, Zoo- und Nutztiere sowie in der Forschung und bei Wildtieren.
Europa schneidet besser ab als der Rest der Welt, aber es gibt auch große Unterschiede innerhalb der Europäischen Union. Schweden und Österreich sind weltweit führend in der Umsetzung von Tierschutzmaßnahmen, beide Länder schneiden mit B
ab. Weiterhin erreichen im Welttierschutz-Ranking nur Dänemark, die Niederlande, Großbritannien und die Schweiz insgesamt ein B
. Deutschland erreicht die Gesamtnote C
und liegt damit auf Augenhöhe mit Frankreich, Polen, Spanien und Italien.
Außerhalb Europas sind die Ergebnisse deutlich schlechter. Von den untersuchten Ländern erreichen nur Indien, Neuseeland, Malaysia und Mexiko die Note C
. Ein D
erhielten unter anderem die USA, Kanada, Brasilien, Australien, Rumänien, die Türkei, die Philippinen, Südkorea und Uruguay. Argentinien, China, die Ukraine, Japan, Südafrika und Indonesien erhielten ein E
. Am schlechtesten schneidet der Iran mit der Bewertung F
ab. Kein Land erfüllte die Anforderung der API für die höchste Kategorie A
.
Grenzüberschreitendes Verbringen von Tieren und tierischen Erzeugnissen weiterhin möglich
Für das grenzüberschreitende Verbringen von Tieren und tierischen Erzeugnissen bestehen aktuell keine tierseuchenrechtlichen Beschränkungen auf Grund des Auftretens von SARS-CoV-2, teilt das Bundeslandwirtschaftsministerium auf BRS-Nachfrage mit. Bislang liegen dem BMEL keine Mitteilungen über entsprechende Einschränkungen des Grenzverkehrs von Tieren und tierischen Erzeugnissen vor. Der BRS erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die EU Kommission heute die Leitlinien für Grenzschutzmaßnahmen zum Schutz der Gesundheit und zur Gewährleistung der Verfügbarkeit von Gütern und wesentlichen Dienstleistungen veröffentlicht hat. Danach zählen Tiere in der Leitlinie zu den essential goods
, deren Beförderung nicht durch Kontrollen beeinträchtigt werden sollten und für die gilt, dass der freie Warenverkehr innerhalb der EU aufrechtzuerhalten ist.
Corona-Virus: was Landwirte jetzt zu beachten haben
Das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft hat sehr ausführlich informiert, was Landwirte im Falle des Corona-Geschehens jetzt beachten müssen. Das BLW geht in den FAQ unter anderem auf das Verhalten auf dem Betrieb bei Selbstquarantäne, den Umgang mit Besucherinnen und Besuchern sowie mit Nutztieren ein.
- Was muss ich beachten, wenn ich als Bewirtschaftende(r) selbst Angestellte habe?
- Wenn Bewirtschaftende und ihre Familien sich in Selbst-Quarantäne befinden, können sie dann noch auf ihrem landwirtschaftlichen Betrieb arbeiten?
- Wenn Bewirtschaftende und ihre Familien sich in Selbst-Quarantäne befinden, können sie dann noch ihre Produkte abliefern?
- Sind landwirtschaftliche Produktionsmittel wie Futtermittel eine Kontaminationsquelle für den Betrieb?
- Ist mit einem Rückgang der Schweizer Produktion (tierischer und pflanzlicher Produkte) zu rechnen?
- Welche Massnahmen muss ich treffen, wenn auswärtige Personen auf meinen Betrieb kommen (z. B. Kontrolleurinnen, Saisonarbeiter, Besucherinnen)?
- Im Fall einer Quarantäne-Pflicht für Tiere, wird es Auswirkungen auf die Direktzahlungen haben?
- Ist der Kontakt mit Nutztieren zu vermeiden?
- Wie kann ich meine Nutztiere vor dem Virus schützen?
- Kann das Virus von Nutztieren auf den Menschen übertragen werden und umgekehrt?
- Müssen Nutztiere unter Quarantäne gestellt werden?
- Ist mit Einschränkungen oder zusätzlichen Bestimmungen im Tierhandel (national/international) zu rechnen?
Hier finden Sie die FAQ des Bundeslandwirtschaftsministeriums.
Frühwarnsystem "DigiSchwein" soll das Tierwohl fördern
Mithilfe des Frühwarnsystems DigiSchwein
soll das Tierwohl gefördert, die Betriebsmitteleffizienz gesteigert und die Umwelt durch Nährstoffreduktion geschont werden. Durch den Einsatz moderner Technologien wird eine nachhaltige Landwirtschaft weiter ausgebaut.
Coronavirus: Absage aller Veranstaltungen bis einschließlich 17. April
Um der Weiterverbreitung des Virus Sars-CoV-2 (Coronavirus) entgegenzuwirken, hat die Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen für die nächsten Wochen landesweit sämtliche externen Veranstaltungen abgesagt. Dies gilt vorerst bis einschließlich Freitag, 17. April.
Wolf oder Lamm? Die Politik muss handeln!
Wir werden die Entwicklung der Wolfspopulationen und der Angriffe auf Tiere und Herden weiterhin intensiv beobachten. Sollte sich die Lage nicht verbessern, brauchen wir in einigen Regionen ein aktives Bestandsmanagement‘ – das sind doch zwei Sätze von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die Hoffnung bei unseren gebeutelten Weidetierhaltern aufkommen lassen. Aber allzu lang sollte dem munteren Wolfstreiben auf Niedersachsens Wiesen nicht zugeschaut werden, sonst wird es bald keine Tiere mehr auf der Weide geben – Wolf oder Lamm? Handeln ist jetzt angesagt
, fordert Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers.
Tiergerechte Schweinehaltung – Landwirte können ab sofort Anträge einreichen
Niedersachsen stellt Landwirten erneut Fördermittel für freiwillige Leistungen zur Verbesserung des Tierwohls zur Verfügung. Ab sofort startet das diesjährige Antragsverfahren für die Förderung von besonders tiergerechten Haltungsverfahren von Nutztieren. Bis zum 15. Mai 2020 können Anträge auf Teilnahme bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen eingereicht werden. Die Förderung soll einen zusätzlichen Anreiz zur freiwilligen und vorzeitigen Umsetzung der Niedersächsischen Nutztierhaltungsstrategie / Tierschutzplan 4.0
schaffen.
Mit den Tierwohl-Maßnahmen sollen Betriebe gefördert werden, die Sauen, Ferkel oder Mastschweine besonders tiergerecht halten. Dazu zählt insbesondere, auf das Kupieren, also das Kürzen, der Schweineschwänze zu verzichten bzw. die Haltungsbedingungen so zu verbessern, dass die Ringelschwänze der Tiere intakt und unversehrt bleiben. Durch die Förderung sollen die teilnehmenden Betriebe ihren dafür erforderlichen Mehraufwand entlohnt bekommen.
Coronavirus: Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten gesichert
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, betont, dass trotz des Coronavirus die Versorgungssicherheit der Bevölkerung gewährleistet ist. Wir Bauern werden auch in Zeiten des Coronavirus weiter die Bevölkerung mit sicheren und hochwertigen Lebensmitteln versorgen können. Grundnahrungsmittel wie Getreide, Kartoffeln, Obst und Gemüse wird es weiterhin in ausreichender Menge geben. Von landwirtschaftlichen Produkten geht keine Gefahr aus. Die Futterversorgung unserer Tiere ist gesichert, so dass auch Fleisch, Wurst oder Milch weiter verfügbar sein werden. Deutschland ist mit heimischen Lebensmitteln gut versorgt, so dass Hamsterkäufe nicht notwendig sind
, betont der Bauernpräsident.