BRS News
"Vorsorgen" sollen immer die anderen: wie das Vorsorgeprinzip politisch missbraucht wird
Schäden für Mensch und Umwelt sollten im Voraus vermieden werden. Das gilt für Unternehmensentscheidungen ebenso wie für Gesetze. Deshalb muss für jedes Gesetz eine sozioökonomische Folgenabschätzung vorgelegt werden. Fast immer. Bei der Änderung des Tierschutzgesetzes hat die Bundesregierung geschludert. Ensprechend positiv fiel der Evaluierungsbericht zum Ausstieg aus der Kastration aus - nachdem er 10 Jahre zu spät nachgereicht wurde. Die Einschätzung der Wirtschaft liest sich indes ganz anders. Sie orientieren sich an der Praxis und der Machbarkeit.Der Wissenschaftsredakteur Johannes Kaufmann behauptet im Internetportal
Salonkolumnistengar, dass
das Vorsorgeprinzip häufig nur dann herangezogen wird, wenn es sich gegen unliebsame Innovationen in Stellung bringen lässt.Den Eindruck haben die Deutschen Schweinehalter vor dem Hintergrund des näher rückenden Ausstiegsdatums für die Kastration auch. Es fehlt am politischen Willen, den sich abzeichnenden Strukturwandel in der Schweinehaltung durch alternative Lösungen aufzufangen, heißt es in Fachkreisen. Indes bringen sich die europäischen Wettbewerber bereits in Stellung. Deren Exporte nach Deutschland florieren.
"Regional" ist nicht das neue "Bio"
Immer wieder liest man, dass der Trend zu regionalen Waren, den Trend der steigendenBionachfrageabgelöst haben soll. Dabei werden Produkte aus der Region gerne mit Hinweisen auf die Schonung des Klimas beworben. Dahinter steckt die Annahme, dass kurze Transportwege das Klima durch weniger C02-Ausstoß auch weniger belasten. Das kann man so nicht stehen lassen. Die Betriebsgröße scheint viel wichtiger für die C02-Bilanz zu sein.
Zur Herstellung einer bestimmten Menge an Lebensmitteln benötigt ein größerer Betrieb z. B. sehr viel weniger Energie als mehrere Kleinbetriebe für dieselbe Menge benötigen würden.(Ecology of Scale).
Es gibt viele gute Gründe für die Nachfrage nach
regionalen Produkten(Unterstützung der heimischen Wirtschaft, Frische, Rückverfolgbarkeit, Produktqualität), aber eben nicht unbedingt die Klimaentlastung. Johann Kirchinger, Akademischer Rat am Lehrstuhl für Historische Theologie/Mittlere und Neue Kirchengeschichte der Universität Regensburg und selbständiger Landwirt in Holztraubach wagt daher eine ungewöhnliche These:
Es gibt zu viele Landwirte.Mit der Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft würden keine ökologischen Probleme gelöst, sondern verschärft. Die Süddeutsche Zeitung hat seine Einschätzung am 22.02.2017 unter dem Titel "Die Mär vom Bauern" veröffentlicht. Die Kritik wird vermutlich nicht lange auf sich warten lassen. Aber: Selbst im Biolandbau scheinen Betriebsobergrenzen kein Thema mehr zu sein? Welche weiteren Spannungsfelder sich zwischen
Regional,
Biound
Klimaauftun, zeigt eine Einschätzung des Instituts für Klimafolgenforschung in Potsdam: danach müsste der internationale Handel aus Klimaschutzgründen dringend ausgebaut werden.
Gute Meldungen aus dem aktuellen Nitratbericht Niedersachsen
In den letzten Tagen wurde der aktuelle Nährstoffbericht für Niedersachsen vorgelegt. Von den 1. 686 offiziellen Messtellen, die in Niedersachsen für die Ermittlung der Nitratwerte genutzt werden, berücksichtigt der Bericht nur die Messtellen, die über 5 mg Nitrat auswiesen. Das sind 689 Messstellen. Die restlichen 997 werden bei der Berechnung von Über- und Unterschreitungen nicht berücksichtigt (S. ff 99-101). 49 oder 2,9 % der Messstellen in Trinkwassergewinnungsgebiete weisen bei einem Gehalt von über 50 mg/l Nitrat eine steigende Tendenz auf. Weitere 113 Messtellen wiesen stagnierende und 42 Messtellen fallende Nitratwerte auf. Insgesamt wiesen 12 % aller Messtellen einen erhöhten Nitratgehalt über 50 mg/l auf. Der Grenzwert für Nitrat wurde im Jahr 1986 von 90 mg/l auf 50 mg/l gesenkt.
In der dazu veröffentlichten Pressemeldung wird erstmals auf die Bedeutung der Gärreste aus Biogasanlagen für mögliche Nährstoffeintrage verwiesen.Wer die Werte einordnen möchte, sollte sich auch den Grundwasserbericht anschauen. Dort wird auf die Rolle der Böden für Nitrateinlagerungen eingegangen. Wer es noch genauer wissen will, findet ggfs. auf der Facebookseite Nitratbelastung in Deutschland - Umweltschäden durch Tierhaltung?
weitere Informationen und kann die Werte diskutieren.
Schweinepest: WTO verurteilt Russland
Die Berufungsinstanz der WTO hat am 23.02.2017 ein Urteil der EU gegen Russland aus 08/2016 bestätigt. Danach wird die Reaktion Russlands nach Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest in Polen, Litauen und Lettlauen, die faktisch zu einem Exportverbot von Schweinefleisch nach Russland geführt haben, als unverhältnismäßig und nicht vereinbar mit den WTO-Regeln bestätigt.Vieh- & Fleischmarkt – Chancen und Herausforderungen in der Vermarktung
AMI - Der Fleischkonsum in Europa stagniert, dagegen wächst die Fleischnachfrage in Südamerika, Russland und Asien. Weitere Absatzmärkte zu erschließen wird eine wichtige Aufgabe bleiben, da die deutsche Schlacht- und Verarbeitungsbranche weiterhin unter großem Wettbewerbs- und Preisdruck steht. Der neue US-Präsident hat zudem angekündigt die Handelsströme durcheinander zu wirbeln und der BREXIT rückt immer näher. Wo liegen neue Chancen und Herausforderungen? Welche Schritte sind notwendig, um vom Verbraucher akzeptiert zu werden und dabei wirtschaftlich erfolgreich zu sein?Die AMI bietet zu diesem Themenbereich ein Markt Seminar Vieh und Fleisch und verspricht einen fundierten Einblick über die Bestimmungsfaktoren des Vieh- und Fleischmarktes. Termin: 29. März 2017
Selbstversorgung aus eigenem Garten, geht das?
Solidarische Landwirtschaft, der klassische Schrebergarten oder die Begrünung der Städte mit Nutzpflanzen, all das sind Beispiele für ein zunehmendes Interesse am Essen und seiner Herkunft. Das ist gut. Wer selber einmal Nahrung angebaut hat, weiß die Lebensmittel vielleicht wieder zu schätzen.Immer öfter aber liest man von eigenen Gärten zu völligen Selbstversorgung. Das ist utopisch. Nicht nur wegen des Flächen- und Zeitbedarfs, sondern auch aufgrund der Kosten.
Die Zusammenhänge erklärt sehr aufschlussreich der Gartenliebhaber Ralf Roesberger auf seinem Internetportal
Neulich im Garten. Auch als
Bauerkann man hier noch etwas lernen.
Anm. d. Red.: Wie schön, dass es Profis gibt. Ein Landwirt ernährt heute rechnerisch rd. 155 Menschen. Gleichzeitig gehört die deutsche Landwirtschaft zu den nachhaltigsten und produktivsten Branchen.
Jetzt für den INDUSTRIEPREIS 2017 bewerben!
Die industrielle Wertschöpfung ist wichtiger Bestandteil des wirtschaftlichen Erfolges in Deutschland. Durch die Digitalisierung der Industrie stehen Unternehmen jedoch vor einigen Herausforderungen, die neue Ideen und Lösungen erfordern. Mit dem INDUSTRIEPREIS kürt der Huber Verlag für Neue Medien bereits zum 12. Mal besonders fortschrittliche Industrie-Lösungen. Bewerben Sie sich jetzt für den INDUSTRIEPREIS 2017!Hier geht’s zur Bewerbung: http://industriepreis.de/2017/anmeldung
Teilnehmen können Unternehmen jeder Größe – vom kleinen Familienbetrieb bis zum Global Player. Ausschlaggebende Kriterien für das Urteil der Fachjury sind vor allem der ökologische, technologische, ökonomische und gesellschaftliche Nutzen der Lösung.
Ausgezeichnet werden die fortschrittlichsten Produkte in insgesamt 14 Kategorien – von Antriebs- und Fluidtechnik über Mikrosystemtechnik bis Zulieferer. Die Preisverleihung erfolgt wie gewohnt im zeitlichen Rahmen der HANNOVER MESSE, vom 24. bis 28. April 2017.
„Wenn wir nicht an uns glauben, wie sollen es dann andere tun?
VEL - Auf Einladung des landwirtschaftlichen Kreisvereins Aschendorf-Hümmling (Emsland) kamen über 200 Landwirtinnen und Landwirte, um mit Connemann und Rukwied über Agrarpolitik und Öffentlichkeitsarbeit zu diskutieren. Aktuell sieht Rukwied neben der schwierigen wirtschaftlichen Lage vor allem eine Herausforderung in der gesellschaftlichen Diskussion:Preisschwankungen hat es schon immer gegeben, doch in der Diskussion hat sich die Welt geändert.Daher sei es gerade jetzt wichtig, dass die Bauern an ihre Zukunft glauben und Landwirtschaft positiv darstellen.
Wenn wir nicht an uns glauben, wie sollen es dann andere tun?, mahnte Rukwied.
Wir sorgen für prall gefüllte Teller mit tollen Produkten zu erschwinglichen Preisen. Dieses Selbstverständnis als Landwirt müssen wir uns bewahren.Auch Gitta Connemann trägt dieses Selbstverständnis in sich.
Ich bin ein Burenwicht, erklärte die CDU-Politikerin. Als unerträglich empfindet sie daher die mittlerweile stattfindende gesellschaftliche Ächtung von Landwirten, die sich sogar auf Schulkinder überträgt:
Mobbing von Bauernkindern geht gar nicht.
PIC übernimmt die Genetik von HERMITAGE und schließt eine strategische Partnerschaft
Genus, ein weltweit agierendes Tierzucht-Unternehmen, und Hermitage, ein etabliertes Schweinezuchtunternehmen in Europa, geben die Unterzeichnung einer Vereinbarung über eine strategische Partnerschaft bekannt. Diese Partnerschaft betrifft die Bereitstellung von Zuchtschweinen bzw. Genetik auf verschiedenen Märkten. PIC, Tochterunternehmen von Genus, wird die Genetik-Rechte sowie das geistige Eigentum von Hermitage übernehmen. Im Gegenzug wird Hermitage PIC's strategischer Partner für Produktion und Vertrieb. Darüber hinaus wird PIC diverse bestehende Kundenbeziehungen in verschiedenen Regionen übernehmen. Hierzu zählen u.a. Russland, die USA sowie einzelne europäische Länder.Nitrat ist viel gesünder, als bisher angenommen
Die Meldung liegt bereits Jahre zurück; sie sollte aber vor dem Hintergrund der aktuellen Nitratdiskussion nicht vergessen werden: Nitrat könnte viel gesünder sein, als bisher angenommen, informiert Susanne Donner in der "Die Welt" 2011 und berief sich dabei auf Studienergebnisse der Wake Forest University in Winston-Salem. Sie wurden im JournalNitric Oxideveröffentlicht.
Nitratreiches Gemüse gilt danach als wirksame Naturarznei gegen Herz-Kreislauferkrankungen und Demenz. Diese Nachricht wurde in Deutschland aber bislang kaum aufgegriffen. Wohl auch wegen der Vorwürfe, dass Wirtschaftsdünger und Gärreste aus Biogasanlagen das Grundwasser belasten können.
Tatsächlich stehen die Brunnen besser da, als vielfach angenommen.
Vielleicht wäre das eine gute Gelegenheit, über das
Brainfoodwieder nachzudenken?