BRS News

19.03.2018

Kuriose Folgen der neuen DüVO: Milchviehbetriebe müssen Wirtschaftsdünger verkaufen

Grünland ist Eiweißfutter. Der Eiweißertrag von Intensiv-Grünland ist pro Hektar doppelt so hoch wie beim intensiven Maisanbau. Entsprechend hoch ist der Stickstoffbedarf und entsprechend niedrig ist der Nitratgehalt unter Grünland. Daran erinnert der Agrarstatistiker Georg Keckl in einem Kommentar auf seiner Internetseite. Aufgrund der neuen Düngeverordnung dürfen Gründlandbauern (i.d.R. Milchviehhalter) neuerdings nur noch 170 kg Stickstoff aus Gülle und Gärreste düngen, obwohl diese nie ein Problem mit Nitrat im Grundwasser hatten. Das führe lt. Keckl zur kuriosen Situation, das Milchviehhalter Mineraldünger zu- und wirtschaftseigenen Dünger verkaufen müssten. Das wirke sich negativ auf das Betriebseinkommen aus.
 
19.03.2018

Neue Düngeverordnung erhöht Weizenimportbedarf Deutschlands

Wenn der Staat in die Düngung der Landwirte eingreift, hier speziell in eine Reduktion der Stickstoff-Spätdüngung bei Weizen, wird das negative Folgen für den Eiweißgehalt des Korns haben, prognostiziert der Agrarstatistiker Georg Keckl eine der Folgen der neuen Düngeverordnung.
Die Qualitätsweizen-Erzeugergemeinschaften in Niedersachsen ständen vor einer schwierigen Aufgabe: aus der Backweizenerzeugung aus- und in die Futterweizenerzeugung einsteigen? Der deutsche Gesetzgeber hat mit seiner Düngenovelle massiv in den Wettbewerb eingegriffen: die Länder mit heißen und trockenen Sommern (Tschechien, Rumänien), die weiterhin spät düngen können, böte die deutsche Düngenovelle mehr Zugang zum deutschen, niederländischen und dänischen Mehlmarkt.
Die Fehler der dänischen Düngepolitik scheinen sich in Deutschland zu wiederholen: Dänemark ist durch eine strikte Düngeverordnung nicht mehr in der Lage, selber backfähiges Mehl zu erzeugen. Die eigene Weizenernte muss trotz guter Ackerböden überwiegend verfüttert werden oder wird als Futterweizen exportiert. Gleichzeitig steigt der Eiweißimportbedarf, z.B. in Form von Soja-Eiweiß, weil das Eiweiß aus Weizen fehlt.
 
16.03.2018

"Wo viele Kliniken sind, sind auch Keime im Wasser"

Multiresistente Erreger (MRE) entstehen u.a. im Darm durch den Einsatz von Antibiotika. Die Erreger gelangen dann über die menschlichen Ausscheidungen und Kläranlagen in die Gewässer, erinnert Tobias Lübben an die Ergebnisse einer Untersuchung von Martin Exner, Leiter des Instituts für Hygiene der Universität Bonn, der die Gewässer um Frankfurt Ende 2017 untersucht hatte. In allen Frankfurter Gewässern konnten die resistenten Keime nachgewiesen werden. Der Experte sehe einen direkten Zusammenhang zwischen Klinikdichte und Gewässerbelastung, heißt es in dem Bericht.
 
16.03.2018

BMEL hält an Frist für Kastrationsausstieg fest

©SuS - Nach Aussagen des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) soll das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration wie geplant zum Stichtag 1. Januar 2019 greifen. Zum jetzigen Zeitpunkt geht die Bundesregierung davon aus, dass die Frist eingehalten werden kann, so die Antwort des BMEL auf Fragen des Grünen-Politikers Friedrich Ostendorff. Mit welchen Verfahren der Ausstieg in weniger als zehn Monaten umgesetzt werden soll, will der Bund die Betriebe entscheiden lassen.

In Belgien scheint man weiter. Weil der Markt eindeutige Signale gebe, wird dort das Ausstiegsdatum bis zum Vorliegen praxisgerechter Lösungen verschoben.
 
16.03.2018

Österreich: Info-Blatt soll Forstarbeiter über die Afrikanische Schweinepest informieren

Das Gesundheitsministerium hat gemeinsam mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) einen übersichtlichen und klar verständlichen Info-Folder zur Afrikanischen Schweinepest (ASP), speziell für Forstarbeiter, entwickelt informiert der Agrarinformationsdienst in einer Pressemeldung. Der Flyer informiere, wie bei Funden von toten Wildschweinen vorzugehen ist, welche Rolle Mensch und Hund bei der Verbreitung des Virus spielen und wie Speisereste wildschweinsicher entsorgt werden.
Der Flyer steht auf der AIZ-Internetseite zum Download.
 
16.03.2018

Studie untersucht Erfolgsfaktoren in der Milchbranche

Die Junglandwirte-Kommission des Schweizer Bauernverbands (SBV) untersuchte in einem Kooperationsprojekt mit der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) die Erfolgsfaktoren von Projekten im Milchmarkt. Die Resultate zeigen, dass transparente Beziehungen zwischen Produzent und Verarbeiter sowie engagierte Führungspersonen zentrale Voraussetzungen für gute Wertschöpfung und nachhaltige Erzeugerpreise sind. Die von den Schweizer Milchproduzenten (SMP) unterstützte Studie ist jetzt online abrufbar.
 
15.03.2018

Tierrechtler sind keine Hilfssherrifs

In einem Kommentar beschäftigt sich die Agrarjournalistin Sabine Leopold, agrarheute, mit dem widerrechtlichen Einstieg in Tierställe und deren juristische Bewertung. Hintergrund ist ein letztinstanzliches Urteil durch das Oberlandesgericht Naumburg, das angeklagte Personen mit Verweis auf einen Notstand in den Ställen frei gesprochen hatte. Das Urteil sei in Fachforen und Experten heftig diskutiert worden, schreibt die Journalistin. So habe Rechtsanwalt Dr. Walter Scheuerl gegenüber der agrarzeitung betont, dass die Anwendung des Notstands-Paragraphen rechtssystematisch falsch sei.

Über dieselbe Fragestellung hatte kürzlich auch der Bundesgerichtshof im Falle der Ausstrahlung heimlich entstandener Aufnahmen aus zwei Bio-Hühnerställen zu entscheiden.
 
15.03.2018

EPP-Kongress 2018 in der Schweiz

European Pig Producers Der Club der Europäischen Schweineproduzenten (European Pig Producers Club/EPP) führt seinen Jahreskongress 2018 erstmals in der Schweiz, im Bildungs- und Seminarzentrum Campus Sursee, durch. Der Kongress steht unter dem Leitmotiv A tail’s length ahead und befasst sich schwerpunktmäßig mit der Umsetzung von Tierwohlanforderungen. Fachleute aus der Schweiz präsentieren unter anderem ihre bewährten Aufstallungssysteme. Zudem stehen aktuelle Fragen zur Tiergesundheit, zu Konsumentenansprüchen und zur Vermarktung auf der Tagesordnung.
 
14.03.2018

Julia Klöckner tritt Amt als neue Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft an

BMEL - Die Rheinland-Pfälzerin Julia Klöckner wurde heute in Berlin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur neuen Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft ernannt.
Klöckner stammt aus einer Winzerfamlie aus Guldental an der Nahe. Sie war bereits von 2009 bis 2011 Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft. Von 2002 bis 2011 war die 45-jährige Politikwissenschaftlerin, Theologin und Pädagogin als Bundestagsabgeordnete für die Landkreise Bad Kreuznach und Birkenfeld tätig. Hier war sie unter anderem Mitglied im Agrarausschuss. Sie übernahm 2012 den Fraktionsvorsitz der CDU im Landtag von Rheinland-Pfalz. Julia Klöckner ist ausgebildete Journalistin.
Die Hoffnungen der Agrarbranche an die neue Ministerin sind hoch. So erhofft sich der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) neue Impulse für ein verbessertes Zulassungsverfahren im Pflanzenschutzbereich. Der Deutsche Bauernverband hofft, dass das Ministerium unter neuer Leitung die Leistungen der Landwirtschaft mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft rückt und ihr zu mehr Wertschätzung verhilft.
 
14.03.2018

Rheinische Junglandwirte im Fokus

RLV - Was lieben Junglandwirte an ihrem Job? Was begeistert sie, was macht Ihnen Sorgen? Um diese Fragen zu beantworten hat der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) fünf Junglandwirte auf ihren Betrieben besucht und Ihnen genau diese Fragen gestellt. Die Ergebnisse hat der RLV in einem kurzen Video auf Facebook und Youtube veröffentlicht.