BRS News
Tagung: „Transformationsprozesse der intensiven Nutztierhaltung – was wollen, können und müssen wir ändern
Am 17. und 18. Oktober 2019 veranstaltet die Georg-August-Universität Göttingen eine Tagung zu Transformationsprozessen in der intensiven Tierhaltung. Organisiert wird die Tagung vom Promotionsprogramm Animal Welfare in Intensive Livestock Production Systems
, einem interdisziplinären Forschungsverbund der Universität Göttingen, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, der Universität Vechta sowie der Hochschule Osnabrück.
Ziel der Tagung ist es, einen Rahmen für einen interdisziplinären Wissenstransfer bereitzustellen. In diesem Kontext werden wissenschaftliche Forschungsarbeiten zur Transformation der Nutztierhaltung aus agrarwissenschaftlicher, rechtlicher, ethischer und ökonomischer Perspektive sowie innovative Lösungsansätze aus der Praxis vorgestellt. Im Rahmen der am zweiten Tag stattfindenden Workshops (ca. 30 TeilnehmerInnen pro Workshop) wird ein individueller Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft möglich sein
Verbesserung der Klimaeffizienz in der Schweinemast
Land- und Forstwirtschaft gehören zu den wenigen Branchen, die mehr C02 binden als emittieren. Trotzdem sieht der Klimaschutzplan der Bundesregierung vor, dass die Landwirtschaft ihre jährlichen Treibhausgasemissionen bis 2030 auf 60 Mio. t senkt. Einsparpotentiale gibt es viele. Die Fütterung zählt nicht dazu. Sie gilt als emissionsfrei weitgehend Klima neutral. Eine Studie der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, bei der ein Team aus Forschern die Potenziale einzelbetrieblicher Klimabilanzierungen zur Verbesserung der Klimaeffizienz in der Schweinemast untersucht hat, zeigt, dass in der Schweinemast Technik, Fütterung und Management noch Luft nach oben haben, informiert das Unternehmen Toennies im aktuellen Newsletter. Das größte Einsparpotenzial findet sich beim Wirtschaftsdünger. Würde der in gasdichten Behältern gelagert, könnte auf den Projektbetrieben durchschnittlich 17,7 Prozent der Treibhausgase und somit 2.245 t CO2 vermieden werden. Ein weiterer positiver Effekt auf die Klimaeffizienz der Schweinemast könnten auch durch den ausschließlichen Einsatz von stark N-/P-reduziertem Futter sein.
ISO-Norm soll für mehr Durchblick bei veganen und vegetarischen Fleischersatzprodukten sorgen
Wer sich für Verbraucherschutz und -aufklärung einsetzt, dafür aber vegane Nachbauprodukte
wählt, kann sich Spott und Häme im Netz sicher sein. Das ist Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt 2017 passiert. Völlig zu Unrecht, wie die Ernährungswissenschaftlerin Johanna Bayer in ihrem Blog "Quark und So" korrekt beschreibt.
Wann dürfen Lebensmittel als vegan oder vegetarisch bezeichnet werden? Diese zentrale Frage wird zeitnah im Fokus eines neuen Normungsvorhabens der internationalen Normungsorganisation (ISO) sein. Unter dem Titel Food suitable for vegetarians / vegans
werden auch bei DIN die Arbeiten an der ISO 23662 aufgenommen. Dafür wird eigens ein neuer Arbeitsausschuss Vegetarische und vegane Lebensmittel
im Normenausschuss Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte eingerichtet. Die Gründungssitzung des neuen Ausschusses Vegetarische und vegane Lebensmittel
fand am 02. September 2019 in Berlin stattfinden. Interessierte können sich bei der zuständigen Teamkoordinatorin, Juliane Jung, melden.
Resistenzen können sich auch ohne Antibiotika-Einsatz verbreiten
Antibiotikaresistenzen verbreiten sich nicht nur dort, wo viel Antibiotika eingesetzt werden, schliessen ETH-Forschende aus Laborexperimenten. Das bedeutet: Um Resistenzen einzudämmen reicht es nicht, den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren. Man sollte auch die Verbreitung resistenter Keime blockieren. Hintergrund sind sog. Schläfer-Bakterien, die Resistenzgene enthalten und nur dann aktiv werden, wenn Antibiotika eingesetzt werden.
"Nutriscores fördern gesunde Ernährung nicht"
Das Swissmilk-Symposium für Ernährungsfachleute ist zu einer fixen Grösse im Veranstaltungskalender der Ernährungsspezialisten geworden. An der fünfundzwanzigsten Austragung am 3. September 2019 stand die Frage im Zentrum, wie die Gesundheit durch die Ernährung positiv beeinflusst werden kann. Gerade in der heutigen Welt, wo unendlich viele Informationen vorhanden sind, ist dies eine komplexe Angelegenheit, wo leicht der Überblick verloren gehen kann. Deutlich kam hervor, dass einzig eine personalisierte Ernährungsempfehlung richtig ist, da der individuelle Lebensstil und der Körperstatus einen sehr grossen Einfluss haben. Experimentelle Studien zeigten, dass der Nutriscore oder andere direktive Nährwertkennzeichnungen nur einen geringen Einfluss darauf haben, als wie gesund ein Produkt eingeschätzt wird. In erster Linie führen sie dazu, dass die Industrie die Rezepturen ihrer Produkte so anpasst, dass diese eine bessere Beurteilung erhalten.
Zur Erinnerung: Ausschreibung des QS-Wissenschaftsfonds 2019
Auch in diesem Jahr werden durch Mittel des QS-Wissenschaftsfonds Forschungsprojekte gefördert, welche beispielsweise die Themen Tierschutz, Tierwohl oder Hygiene in den Fokus stellen. Diesjähriger Einsendeschluss ist der 15. September 2019. Senden Sie uns also jetzt noch Ihren Förderantrag! Weiterer Informationen zum QS-Wissenschaftsfonds sowie zu den bisher geförderten Projekten finden Sie unter QS-Wissenschaftsfonds.
SPD: Agrar- und Umweltpaket muss im Parlament nachgebessert werden
Die Bundesregierung hat ein Gesetzespaket zu wichtigen Agrar- und Umweltfragen geschnürt. So soll unter anderem ein staatliches Tierwohllabel nur auf freiwilliger Basis und nur für die Schweinehaltung eingeführt werden. Zusätzliche rund 75 Millionen Euro EU-Gelder sollen für eine nachhaltigere Landwirtschaft genutzt werden. Für die SPD-Bundestagsfraktion reichen die Änderungen nicht aus, so dass es im parlamentarischen Verfahren nachgebessert werden muss.
Ethik, Recht und Kommunikation des Genome Editings
Interdisziplinäre Konferenz zu den ethischen, rechtlichen und kommunikationswissenschaftlichen Aspekten der Genomeditierung in der Grünen und Roten Gentechnik. Zudem werden im Rahmen der Konferenz die Ergebnisse des dreijährigen vom BMBF geförderten interdisziplinären Forschungsverbunds GenomELECTION: Genomeditierung – ethische, rechtliche und kommunikationswissenschaftliche Aspekte im Bereich der molekularen Medizin und Nutzpflanzenzüchtung
vorgestellt.
Kaufland bietet als erster Händler bundesweit Schweinefleisch aus Außenklima-Haltung an
Kaufland führt deutschlandweit in allen Filialen Schweinefleisch aus Haltungsform Stufe 3 Außenklima
ein. Schweine-Hackfleisch, Schweineschnitzel, Schweinerücken und Schweinebauch von K-Favourites sind damit bundesweit regulär in Selbstbedienung erhältlich, heißt es in einer Pressemeldung des Unternehmens.
Kabinett gibt Weg frei für das Tierwohlkennzeichen
Das Bundeskabinett hat in seiner heutigen Sitzung das Tierwohlkennzeichengesetz der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, beschlossen. Damit hat ein wichtiges Projekt des Koalitionsvertrags das Kabinett passiert. Das Kennzeichen greift die Erwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher auf, unterstützt die Landwirte und führt zu einer Verbesserung des Tierwohls in der Nutztierhaltung.