Verzerrte Darstellung zu Landverbrauch und Tierhaltung
Der Deutsche Verbraucher nimmt seine Nährstoffe zu 60 bis 70 % aus Pflanzennahrung zu sich. Der Ernährungswissenschaftler Dr. Malte Rubach geht auf seinem LinkedIn-Kanal der Frage nach, ob wir uns tatsächlich noch mehr plant-based
ernähren müssen, um das Artensterben zu stoppen.
Tatsache ist, dass ein wesentlicher Faktor für den Verlust an Biodiversität die Belegung von Landflächen für die Erzeugung von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln ist, weil dadurch natürlich gewachsene Habitate eingeschränkt werden. Darüber hinaus kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Überdüngung und Bodenbearbeitung zu weiteren Habitat-Störungen führen.
Aber:
- Tierische Lebensmittel aus terrestrischer Erzeugung sind nicht allein verantwortlich für Artenverlust durch Habitat-Störungen, während Nahrungsmittelpflanzen sogar einen doppelt so hohen Anteil daran haben.
- Die Bewirtschaftung von Grünflächen mit Wiederkäuern stellt einen doppelten Vorteil dar: Erzeugung von hochwertigem tierischen Protein in Form von Milch und Fleisch aus pflanzlicher nicht-essbarer Biomasse bei minimierter Habitat-Störung.
- Fisch und Meeresfrüchte tragen überproportional zu Habitat-Störungen bei, obwohl sie nur etwa 6% der weltweiten Protein-Versorgung leisten. Dennoch ist dies für über 1 Mrd. eine Hauptproteinquelle (>10% der täglichen Ration) und die wichtigste tierische Proteinquelle.
- Terrestrische tierische und pflanzliche Produktionssysteme werden zukünftig schwindende marine Versorgungsquellen kompensieren müssen.
Fazit:
Der Narrativ, wonach tierische Lebensmittel und insbesondere Fleisch die Hauptursachen für Artenverluste seien, ist falsch. Es sind pflanzliche und tierische Lebensmittel gleichermaßen, wobei Fleisch, Milch und Eier weniger als ein 1/4 der Habitat-Störungen ausmachen.
Weiterführende Informationen können im Buch Warum es uns kümmern sollte, wenn in China ein Sack Reis umfällt – Die Ernährung der Zukunft
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