Rinder können nicht für menschengemachten Klimawandel verantwortlich sein
In der öffentlichen Diskussion um den Klimawandel stehen insbesondere Rinder und Milchkühe im Verdacht, übermäßig zum Ausstoß von klimaschädlichen Gasen beizutragen. Dabei geht es insbesondere um Methan, das von Kühen ausgeschieden wird. Satellitenbilder der ESA zeigen jedoch: In Brasilien, einem Land mit einem besonders hohen Anteil an Rinderherden, ist die Methankonzentration in der Atmosphäre eher gering. Im stark industrialisierten China oder Erdgasförderland Russland dagegen, ist sie besonders hoch. Nach aktuellem Stand des Weltklimarates (IPCC) sind die Zusammenhänge aus dem System zwischen Luft, Boden, Gras und Tier noch nicht ausreichend bekannt. Eine zentrale Frage lautet daher: Tragen die heutigen Rinder und Milchkühe mehr zum Treibhauseffekt bei als die ähnlich großen Wildtierherden vor der industriellen Revolution? Und was würde ein Verzicht auf diese Art der Tierhaltung bedeuten? Peer Ederer untersucht verschiedene Aspekte dieser Frage und beleuchtet dabei auch die Bedeutung der domestizierten Rinderhaltung für die Ernährung und die Kultur der Menschen. Sein Fazit: Rinder und Milchkühe können kaum für einen menschengemachten Klimawandel verantwortlich sein. Es mache also weder aus klimapolitischen noch aus anderen Gründen heute Sinn, die tief im kulturellen Erbe verankerte Symbiose zwischen Rinderzucht und Gesellschaft in Frage zu stellen.