Nachhaltige Landwirtschaft: auf den Standpunkt kommt es an
Spätestens seit den 2015 veröffentlichten Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen (UN) ist der komplexe Begriff 'Nachhaltigkeit' ein fester Bestandteil der politischen Kommunikation
, erinnert der promovierte Agrarwissenschaftler Jürgen Struck in einem Gastbeitrag für die Konrad-Adenauerstiftung am 28. Mai 2021 zum Thema: Landwirtschaft und Nachhaltigkkeit - Acker oder Brache.
Leider kommt es je nach Versorgungsniveau des Betrachters zu gänzlich unterschiedlichen Forderungen an die Landwirtschaft. Während man in Deutschland eine minder produktive Wirtschaftsweise als ideale Wirtschaftsform, möglichst in Form des Ökolandbaus, als Nachhaltigkeitsziel wünscht, stehen für die UN folgende Ziele im Vordergrund: Armut und Hunger beseitigen, Bildung sowie Gleichstellung der Geschlechter. Unterschiedlicher könnten die Wünsche kaum sein. Dabei sind produktive Gunststandorte wie Deutschland gefordert, sich mehr an der Welternährung zu beteiligen. Umwelteffekte dürfen durch eine Extensivierung nicht ausgelagert werden.