Elemente der Nachhaltigkeit in der Nutztierhaltung
Ökologie, Ökonomie und Soziales bilden die drei Säulen der Nachhaltigkeit. Dieses Modell entstand in den 1990er Jahren beim Weltgipfel von Johannesburg. Für die Landwirtschaft bedeutet das, dass eine nachhaltige Entwicklung nur erfolgreich ist, wenn ökologische, wirtschaftliche und soziale Ziele gleichranging berücksichtigt werden. Beispielsweise rechnen sich Investitionen in mehr Tierwohl nur, wenn die Kosten hierfür durch höhere Marktpreise oder eine Umverteilung von Kosten aufgefangen werden können.
Die ökologische Dimension betrachtet die Auswirkungen auf Umwelt und Ressourcen, die es zu schonen und zu erhalten gilt. Die ökonomische Dimension zielt auf die Einhaltung wirtschaftlicher Aspekte, also Produktionskosten und Markterlöse. Das Familieneinkommen muss nicht nur reichen, um davon leben zu können, sondern auch Rücklagen für Reparaturen und Neuinvestitionen ermöglichen. Die soziale Dimension der Nachhaltigkeit berücksichtigt z.B. gesellschaftliche Interessen. Verbraucher wünschen eine ausreichende und bezahlbare Versorgung mit hochwertigen tierischen Lebensmitteln, die unter Berücksichtigung von Tierschutz- bzw. Tierwohlstandards produziert werden.
Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik (WBA) hat mit der Nutztierhaltungsstrategie 2017 Leitlinien für die Entwicklung einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Nutztierhaltung festgelegt, die sowohl den Tier- und Umweltschutz als auch die Qualität bei Produktion und Marktorientierung berücksichtigt.